LED Therapie gegen Akne: Wirkung, Studien & Erfahrungen

LED Therapie gegen Akne: Wirkung, Studien & Erfahrungen

Kurzfazit für Eilige

Aktuelle Evidenz zeigt: LED-Therapie (Blau 415 nm, Rot ~630–660 nm) kann entzündliche Akne merklich reduzieren, v. a. als Ergänzung zur Standardpflege. Die Ergebnisse sind moderat, Studien oft klein und heterogen – dennoch belegen neuere Reviews auch zu-Hause-Geräte mit spürbarem Effekt und guter Verträglichkeit. Fachgesellschaften empfehlen LED eher additiv, nicht als Monotherapie erster Wahl.

Wie soll LED-Therapie Akne beeinflussen?

  • Blaulicht (~415 nm) wirkt porphyrin-vermittelt antibakteriell auf C. acnes.
  • Rotlicht (~630–660 nm) dringt tiefer ein, wirkt antiinflammatorisch, fördert Wundheilung.
  • Kombi Blau + Rot zielt auf Bakterien und Entzündung – häufig mit den besten klinischen Ergebnissen in älteren RCTs.

Was zeigen klinische Studien?

Klassiker: RCT mit Blau (415 nm) und Rot (660 nm)

In einer randomisierten Studie (Br J Dermatol) verbesserten Blau- und Blau+Rot-Licht entzündliche Läsionen signifikant im Vergleich zu Kontrolllicht; die Kombination schnitt am besten ab.

Cochrane-Bewertung (71 RCTs)

Die große Cochrane-Übersicht (2016, abridged 2017) fand zwar positive Signale für diverse Lichtverfahren (v. a. Blau/Rot, Infrarot, PDT), kritisierte aber die niedrige Evidenzqualität (kleine Stichproben, kurze Dauer, uneinheitliche Endpunkte). Fazit: Nutzen wahrscheinlich, aber Unsicherheit bleibt.

„At-home“ LED-Masken (2025, JAMA Dermatology)

Eine systematische Übersichtsarbeit und Meta-Analyse zu Heimgeräten (6 Studien) zeigte signifikante Reduktionen der Akne-Läsionen bei guter Verträglichkeit. Auch wenn die Studienzahl überschaubar ist, stützt das die Praxis, LED zu Hause regelmäßig und additiv zur Topical-Therapie zu nutzen.

Aktuelle Übersichtsarbeiten (JAAD 2025)

Neuere Reviews in der Fachliteratur bestätigen: sichtbares Licht (Blau/Rot) und PDT können Akne verbessern; die Qualität der Evidenz variiert, Konsistenz der Protokolle fehlt oft.

Wie stark ist der Effekt in der Praxis?

  • Entzündliche Läsionen: in vielen Studien deutlich reduziert (besonders bei Blau+Rot); Effekte meist binnen 4–8 Wochen sichtbar.
  • Nicht-entzündliche Läsionen (Komedonen): eher geringerer Effekt als bei entzündlichen Läsionen.
  • At-home-Geräte: klinisch relevante, aber moderate Verbesserungen; konsequente Anwendung entscheidet.

Wichtig: Leitlinien sehen LED ergänzend zu bewährten Therapien (BPO, Retinoide etc.) – nicht als Ersatz.

Sicherheit & Nebenwirkungen

LED-Licht gilt als gut verträglich. Berichtet werden gelegentlich vorübergehende Rötung, Trockenheit, leichte Irritation. Beachten:

  • Augenschutz (insb. bei Blaulicht/Masken).
  • Vorsicht bei photosensibilisierenden Medikamenten.
  • PDT (nicht reine LED) kann stärker reizen – wird eher ärztlich durchgeführt.

Anwendung: So holen Sie das Maximum aus LED

Protokoll (typisch): 3–5× pro Woche, 10–20 Minuten pro Session über mind. 4–8 Wochen; genaue Angaben je Gerät befolgen. Kombination mit Benzoylperoxid (BPO) oder Retinoiden ist sinnvoll (zeitlich versetzt anwenden, um Irritation zu vermeiden). Leitlinien empfehlen generell Kombitherapien zur Resistenzvermeidung und besseren Wirksamkeit.

LED in den Leitlinien – wo steht das?

Die American Academy of Dermatology (AAD) betont Topicals (BPO, Retinoide) sowie begrenzten Einsatz von Lichtverfahren als Add-on. Pneumatische/BBL-Zusätze werden nicht empfohlen; insgesamt bleibt LED optional.

Für wen eignet sich LED?

  • Milde bis moderate, entzündliche Akne
  • Adjuvante Option, wenn Topicals allein nicht reichen oder Medikamente limitiert sind
  • Zu Hause für konsequente Nutzer:innen, die regelmäßige Sessions schaffen

Grenzen der Evidenz

  • Viele Studien klein, kurz (≤12 Wochen), uneinheitliche Endpunkte und Dosen.
  • Langzeiteffekte und Vergleich zu modernen Standardkombinationen sind begrenzt. → Deshalb: realistische Erwartungen und Kombination mit Basistherapie.

Praxisnaher 4-Schritte-Plan (inkl. LED)

  1. Milde Reinigung (pH-nah, ohne SLS).
  2. Morgen: BPO-Wash/Leave-on, Abend: Retinoid (z. B. Adapalen).
  3. LED 3–5×/Woche (Blau/Rot gemäß Gerät), Augenschutz, auf trockener Haut.
  4. Spot-Pflege & Barriere: Unterwegs trockene, gereizte Stellen mit 4in1 Hautpflegestift beruhigen (okklusiv & regenerativ) – ergänzt LED und Topicals sinnvoll. Hinweis: individuelle Beratung bei Dermatolog:in, v. a. bei starker Akne, Schwangerschaft, Isotretinoin o. ä.

Häufige Fragen (FAQ)

Hilft eine LED-Maske allein gegen Akne? Ja, verbessert oft entzündliche Läsionen, aber am besten als Add-on zu BPO/Retinoiden. Welche Wellenlängen sind relevant? Blau ~415 nm, Rot ~630–660 nm; die Kombination zeigte in RCTs Vorteile. Wie lange bis zu ersten Ergebnissen? Häufig 4–8 Wochen regelmäßige Nutzung. Ist LED sicher für sensible Haut? Meist gut verträglich; starten Sie mit kürzeren Sitzungen, achten Sie auf Irritation, nutzen Sie Augenschutz. Sind Klinik-Behandlungen stärker als Home-Devices? Oft ja (höhere Intensität, z. B. PDT). Heimgeräte zeigen aber signifikante Effekte bei konsequenter Anwendung.

Quellen (Auswahl)

  • JAMA Dermatology (2025): At-Home LED Devices for Acne – Systematic Review & Meta-Analysis.
  • Br J Dermatol (2000): RCT Blau (415 nm) & Rot (660 nm) vs. Kontrolle.
  • Cochrane Review (2016/2017 abridged): Light therapies for acne – Nutzen mit niedriger Evidenzqualität.
  • AAD Guidelines (Updates): LED als optionale Ergänzung, Fokus auf Topicals/Kombinationen.
  • Narrative/JAAD Review (2025): Überblick zu sichtbarem Licht & PDT

Dezenter Produkt-Hinweis

Wer unterwegs schnell entzündliche Spots beruhigen und Barriereschäden durch Topicals/LED kompensieren will, profitiert von einem kompakten Pflege-Stick: 4in1 Hautpflegestift (okklusiver Schutz + rückfettende Pflege) passt ideal als additiver Step nach der LED-Session.

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